Culture Clash – Die Entführung (2008-2009)

Ausgezeichnet mit dem Kulturpreis „pro visio“ der Stiftung Kulturregion Hannover.

2010 Aufführungen im Deutschen Pavillon auf der Expo in Shanghai, im Rahmen der niedersächsischen Länderwoche.

Rap meets Oper – Oper meets Rap: Ein Musik-Theater-Tanz-Projekt von und mit der Niedersächsischen Staatsoper, der Stadt Hannover, dem MusikZentrum Hannover, dem evangelischen Stadtjugenddienst und ca. 80 Jugendlichen aus Hannover.

 

Presse

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Vorgeschichte

Im Jahr 2002 ist im Rahmen des Programms „Soziale Stadt Hainholz“ der Hainholz-Rap entstanden. Die Texte wurden von Jugendlichen selbst geschrieben und gesungen und spiegeln ihre Wahrnehmung auf den Stadtteil Hainholz wieder. Aufgrund der positiven Erfahrungen mit diesem Projekt, Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, sich durch Musik über die eigene Lebenswelt und das eigene Empfinden zu äußern, wurden in einem nächsten Schritt Jugendliche in mehreren Stadtteilen angesprochen, um eine HannoverRapsody auf die Beine zu stellen. In mehreren Workshops haben die Jugendlichen auf ein von ihnen ausgesuchtes Stück Texte über ihre Stadtteile geschrieben. Die entstandenen 14 Rap-Songs wurden in einer Aufführung am Ende des Projektes im Jahr 2004 präsentiert und liegen auch als CD vor.

Bei beiden Projekten hat sich gezeigt, welche Potenziale in Jugendlichen vorhanden sind und dass Rap eine Form ist, die Kinder und Jugendliche – insbesondere aus bildungsfernen Familien – anspricht und motivieren kann, über einen längeren Zeitraum kontinuierlich an einem Thema mitzuwirken.

 

Konzept

In einer einjährigen Projektphase wurden ca. 100 Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren aus Hannover, insbesondere aus sozial benachteiligten Stadtteilen, „Die Entführung“, eine RapOper nach Wolfgang A. Mozarts Singspiel „Die Entführung aus dem Serail“ erarbeitet und aufgeführt.

Jugendliche wurden bereits in der Phase der Entwicklung der Geschichte von „Die Entführung“ einbezogen. Je nach Neigung, Talent und Interesse entschieden sie sich für die weitere Arbeit an der Produktion zwischen den Bereichen Musik, Gesang, Tanz, Bühnenbild & Ausstattung. Der Zugang zu Jugendlichen über Musik und Bewegung knüpfte an ihre Neigungen und Talente an. Im Rahmen dieser Produktion erhielten die Jugendlichen darüber hinaus die Möglichkeit, sich und ihr Können öffentlich zu präsentieren.

 

Ziel

Durch die Verknüpfung von jugendkultureller Musikrichtung (HipHop, Rap) mit klassischer Musik (Oper) werden Musikerleben und Ausdrucksmöglichkeiten von Jugendlichen erweitert. Die Inhalte und der Prozess des Projekts knüpfen an die Lebenswelten der Jugendlichen an. Gleichzeitig werden Persönlichkeit, Selbstbewusstsein, Kreativität, soziale Kompetenzen und Wahrnehmungsfähigkeiten gebildet, gefördert und geschult.

Jugendliche erhalten im Rahmen des Projekts die Möglichkeit, sich über Praktika in verschiedenen Arbeitsfeldern der Projektpartner zu qualifizieren. Als Auszeichnung für die erworbene Qualifikation erhalten die Jugendlichen ein individuelles Abschlusszertifikat.

 

Kooperation und Partner*innen

Das Projekt wurde in Kooperation zwischen der Landeshauptstadt Hannover (Fachbereiche Jugend und Familie sowie Bildung und Qualifizierung), der Niedersächsischen Staatsoper und dem MusikZentrum Hannover entwickelt. Der evangelische Jugenddienst hat die Probenräume zur Verfügung gestellt.

 

Förderung

Das Projekt wurde gefördert von der Price Waterhouse Coopers Stiftung, der Niedersächsischen Sparkassenstiftung, der Hannover Stiftung, dem Fonds Soziokultur, der Musikförderung in Niedersachsen, der Bürgerstiftung Hannover und der Deutschen Rockmusik Stiftung.

 

Die Dozent*innen

Marc Prätsch: Regie
Chritstof Littmann: Musik
Ulrich Lenz: Dramaturgie
Spax: Rap
Katrin Helmrichs: Choreografie
Marco Laufer: DJ
Susan Jebrini: Bühnenbild/Kostüm
Oliver Thiele: Sozialpädagoge